Page 23 - Mirjam Strahm Craniosacral Therapie Interlaken Diplomarbeit
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Übergänge
Zwei grosse Übergänge in unserem Leben sind die Geburt und das Sterben. Bei diesen Übergängen produzieren wir grosse Mengen des Bindungshormons Oxytocin. Das hilft uns, uns in dieser unsicheren, verletzlichen und ungewissen Lebensphase sicherer und verbunden zu fühlen. Im Leben und im Tod wirken dieselben Kräfte. Bei der Geburt werden wir an Land gespült. Der Boden, die Erde kommt langsam in Sicht. Vielleicht gehen wir beim Sterben wieder ins Wasser zurück, dorthin wo kein Boden, keine Erde mehr sichtbar ist.
Zwischen Geburt und Sterben liegen abertausende von Übergängen. Der Wechsel von Tag und Nacht, von wach sein und schlafen. Der erste Schultag, die Pubertät, das Heiraten, das Eltern werden, der Wechsel von Wohn- und Arbeitsorten und von Alltag und Ferien.
Loslassen können und mitgehen mit den Veränderungen, die Übergänge mit sich bringen. Mit seiner eigenen inneren Kraft sein. Übergängen Zeit lassen, geschehen lassen und geduldig mit dabei sein. Das Morgen- und das Abendrot sehen.
Während Übergängen sind wir oft noch in beiden Welten.
In Übergängen liegt viel Kraft.
Übergänge sind interessant, es scheint mir als fände das Leben während Übergängen verdichtet statt.
Übergänge formen und prägen uns, sie haben einen Einfluss auf unser Erleben und auch auf die Gestaltungsmöglichkeiten im Leben.
Übergänge bieten die Möglichkeit mit der eigenen Kraft- und Lebensquelle in Kontakt zu kommen und tragen ein grosses schöpferisches Potenzial in sich für das Kommende.


































































































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