Page 5 - Mirjam Strahm Craniosacral Therapie Interlaken Diplomarbeit
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Spiegelbild
Wir spiegeln das emotionale und körperliche Empfinden unseres Gegenübers. Genauso wie der Teich den Waldrand spiegelt. Wir lächeln zurück, ohne darüber nachzudenken, wenn uns jemand anlächelt. Auch Gähnen ist ansteckend.
Durch das gegenseitige Spiegeln entsteht ein Raum des Austauschens, der Kommunikation, des Mitgefühls und des Verstehens. Daraus kann Vertrauen wachsen.
Es ist ähnlich wie bei einem Musikinstrument, bei dem eine Saite gespielt wird und alle anderen Saiten mitschwingen. Sich im gleichen Rhythmus befinden.
Wir erkennen, wenn die Worte eines Menschen mit dem, was er spiegelt, nicht übereinstimmen. Intuition und Bauchgefühl entstehen auch durch das Erleben von Spiegelungen.
Wir brauchen Menschen, die uns unsere Gefühle, Absichten und Erwartungen spiegeln. Und sie brauchen uns als Spiegel. Wir wissen nur, wer wir sind, wenn wir es einander spiegeln.
Wenn wir mit offenem Herzen in Begegnungen sind, können wir uns selbst, sowohl das Bewusste wie das Unbewusste erfahren und uns davon berühren lassen. Festgefahrene Muster in unserem Leben können aufbrechen.
Spiegelungen sind in unserem sozialen, emotionalen, körperlichen und kulturellen Erleben von zentraler Bedeutung.
Spiegelungen stehen in direktem Zusammenhang mit dem, was wir sehen und mit dem, was wir fühlen. Wir können grösstenteils wählen, was wir uns ansehen möchten, was wir als schön empfinden, was uns stärkt, nährt und guttut.
Wir können wählen, mehr von dem zu sehen und dadurch mehr von dem zu erleben. Dies ist zutiefst heilsam.


































































































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